Wussten Sie, dass zu lange oder zu kurze Pausen beim Lernen dafür sorgen können, dass Sie das Gelernte fast im Rekordtempo wieder vergessen? Ein verblüffendes Detail, das kaum jemand beachtet: Wer falsch pausiert, arbeitet oft doppelt – und merkt es erst dann, wenn vor der nächsten Prüfung plötzlich alles weg ist. Warum ist das so und wie können Sie den berühmten „Sieb-Effekt“ im Kopf verhindern?
Lernpausen: Mehr als nur Zeitvertreib
Mit dem Kaffee in der Hand auf das Handy starren – typische Lernpause? Leider ein Irrtum! Viele lernen stundenlang, gönnen sich eine „Pause“ auf Instagram, kehren zurück an den Schreibtisch und wundern sich später, dass fast nichts hängen geblieben ist. Das Geheimnis liegt nicht in der Länge oder Anzahl der Pausen, sondern darin, wie Sie sie gestalten.

Vergessen im Eiltempo: Was dahinter steckt
Unser Gehirn liebt Wiederholungen – aber es hasst Überforderung und ständige Ablenkung. Wenn Sie sich nach einer anstrengenden Lerneinheit direkt einer Reizflut durch Social Media oder Fernsehen aussetzen, wird das frische Wissen regelrecht „überschrieben“. Das Fatale: Es fühlt sich zwar nach Entspannung an, bringt Sie aber keinen Schritt weiter.
- Zu kurze Pausen lassen Ihr Gehirn nicht genug Abstand gewinnen. Neues Wissen wird kaum gefestigt.
- Zu lange Pausen führen dazu, dass sich Ihr Gedächtnis abschaltet – der sogenannte „Abschalt-Effekt“ setzt ein.
- Falsche Aktivität: Digitale Pausen bringen Sie raus aus dem Lernmodus. Das Gehirn ist dann mit neuen Informationen beschäftigt.
Kurz und richtig: Die Formel für effektive Lernpausen
Ich habe in unzähligen Redaktionskonferenzen, Seminaren und Weiterbildungen beobachtet: Wer die Pausen richtig nutzt, hat später deutlich weniger Nachholbedarf. Aber wie sehen diese perfekten Pausen aus?
- 15-20 Minuten lernen, 5 Minuten Pause: Das ist kein alter Hut, sondern basiert auf neuro-wissenschaftlichen Studien.
- Pause ohne Reizüberflutung: Fenster öffnen, kurz rausgehen oder einfach Augen schließen – das wirkt Wunder.
- Kurze Bewegung: Einmal aufstehen, strecken oder ein paar Schritte laufen. Ihr Kopf sagt danke.
- Nicht jede Pause gleich nutzen: Mal trinken, mal entspannen, aber möglichst keine neuen Infos aufnehmen.

Alltagsbeispiele: So klappt’s mit dem Behalten
Zwei echte Kurzgeschichten aus meinem (und Kollegen-) Alltag: Ein Kollege schwor auf „YouTube-Minuten“ in den Pausen, war abends ständig verwirrt und hatte – nach eigener Aussage – „ein Sieb im Kopf“. Die Testgruppe aus einem Sprachkurs hingegen nutzte ihre fünf Minuten, um einfach leise vor sich hin zu summen oder kurz frische Luft zu schnappen. Ergebnis? Unübersehbare Steigerung im Merkvermögen. Klingt unscheinbar, hat aber echten Effekt!
Zusammengefasst: So vermeiden Sie den Vergesslichkeitsfalle
- Nutzen Sie Pausen bewusst und ohne zusätzliche Ablenkung.
- Vermeiden Sie digitale Dauerberieselung in Lernpausen.
- Lernen Sie in kurzen Blöcken, gefolgt von kleinen Erholungszeiten.
- Bewegen Sie sich – Ihr Geist braucht Sauerstoff und Abwechslung.
Mein persönlicher Tipp: Probieren Sie eine Woche lang „analoge“ Pausen. Notieren Sie sich, wie gut Sie sich die Inhalte merken konnten. Sie werden überrascht sein, wie viel effektiver Sie lernen!
Jetzt sind Sie dran!
Probieren Sie die beschriebenen Methoden aus und berichten Sie, was für Sie funktioniert hat. Tauschen Sie gern Ihre Erfahrungen in den Kommentaren aus – vielleicht findet so mancher darin die perfekte neue Lernstrategie für sich. Und keine Sorge: Perfekte Pausen machen niemanden zum Streber, sondern vor allem entspannter und lernfähiger.

