Stellen Sie sich vor, Sie lesen einen spannenden Artikel, schließen das Fenster – und später ist alles wie ausgelöscht. Kennen Sie das? Die gute Nachricht: Dagegen gibt es eine Methode, die Ihr Gedächtnis nachweislich um ein Vielfaches verbessert – und kaum jemand nutzt sie! Ich habe diese Technik selbst ausprobiert und verspreche: Sie ist einfacher, als Sie denken.

Das Problem: Vergessen ist menschlich – aber nicht unvermeidlich
Unser Gehirn ist kein Computer. Was wir heute noch wissen, kann morgen schon verblasst sein. Gerade Erwachsene, die sich beruflich oder persönlich weiterbilden, erleben das immer wieder: Sie investieren Zeit in neue Informationen, aber bei der nächsten Besprechung ist das Wissen wie weggeblasen. Das frustriert – und oft wird vergessen, dass es Wege gibt, dieses Muster zu durchbrechen.
Was die Forschung sagt: Spaced Repetition als Wundermittel
Einer der meist unterschätzten Tricks, um Gelerntes wirklich zu behalten, ist die sogenannte Spaced-Repetition-Methode. Die Idee: Wiederholen Sie Informationen nicht wahllos, sondern in wachsenden Abständen – genau dann, wenn Sie kurz davor sind, sie zu vergessen. Dies nützt den sogenannten „Vergessenskurven“-Effekt aus, den bereits der Psychologe Hermann Ebbinghaus im 19. Jahrhundert erforschte.
- Erste Wiederholung: Nach ein paar Stunden
- Zweite Wiederholung: Am nächsten Tag
- Dritte Wiederholung: Nach etwa einer Woche
- Vierte Wiederholung: Nach einem Monat
Dadurch verschiebt sich die „Vergessenskurve“ immer weiter nach rechts – Ihr Gehirn speichert die Informationen dauerhaft ab.
Was macht Spaced Repetition so wirkungsvoll?
Viele Menschen pauken stur, bis sie erschöpft sind. Doch unser Gehirn liebt Abwechslung und kleine Wiederholungen. Laut Studien kann sich das Erinnerungsvermögen durch Spaced Repetition im Idealfall sogar verdoppeln. Dieser Ansatz funktioniert übrigens nicht nur für Vokabeln, sondern auch für komplexe Zusammenhänge oder Präsentationen im Job.

Praktisch umsetzen: So starten Sie sofort
Was braucht man? Im Prinzip nur einen Kalender (digital oder Papier), Notizzettel und etwas Disziplin. So geht’s:
- Teilen Sie Ihre Lerninhalte in kleine, abgegrenzte Portionen.
- Tragen Sie die Wiederholungs-Intervalle (z.B. 1, 2, 7, 30 Tage) direkt nach dem ersten Lernen in den Kalender ein.
- Verwenden Sie Karteikarten oder eine App (Anki, MemoCards), um Erinnerungs-Impulse zu setzen.
- Nach jeder erfolgreichen Wiederholung: Das Intervall verlängern.
Wichtig dabei: Weniger ist mehr. Lieber täglich ein kleines Lernziel wiederholen als eine stundenlange Sitzung, die kaum im Gedächtnis bleibt.
Mein Tipp aus der Praxis
Bevor Sie jetzt alles „perfekt“ organisieren wollen: Fangen Sie einfach mit einem Thema an, das Sie gerade lernen müssen. Testen Sie die Abstände, die zu Ihnen passen. Ich kombiniere Spaced Repetition gern mit kleinen Quiz-Fragen für mich selbst – das macht den Prozess angenehmer und Sie merken schnell, was wirklich sitzt.
Fazit: Mit System zu nachhaltigem Lernen
Die wenig bekannte Spaced-Repetition-Methode ist eine praktische Antwort auf das ganz normale Vergessen. Sie verlangt keine Zauberei, sondern vor allem Regelmäßigkeit. Wer sie ausprobiert, spürt ziemlich schnell: Das Gehirn ist lernfähiger, als man denkt.
Testen Sie die Methode für zwei Wochen und berichten Sie uns: Welche Lernerfolge haben Sie gemacht? Haben Sie eigene Tricks gefunden? Schreiben Sie einen Kommentar – ich bin gespannt auf Ihre Erfahrungen!

