Egal, ob es die berühmte Morgenübelkeit ist oder ein ständiges flaues Gefühl im Bauch – jede dritte Schwangere kennt diese Herausforderung. Was hilft wirklich, ohne die Gesundheit von Mutter und Baby zu gefährden? Die Antwort liegt in vielen deutschen Küchenregalen, wird aber überraschend selten genutzt: Ingwersaft.
Tatsächlich verbergen sich hinter der scharfen Wurzel mehr als 5000 Jahre Tradition und eine beachtliche Liste an wissenschaftlichen Nachweisen – doch zur Anwendung in der Schwangerschaft gibt es selbst unter Ärzt:innen noch Vorbehalte. Zeit, mit Mythen aufzuräumen.
Die Fakten: Warum Ingwer gegen Schwangerschaftsübelkeit wirkt
Ingwer enthält eine geballte Ladung Bioaktive Stoffe wie Gingerole und Shogaole – genau diese fördern die Verdauung, entspannen den Magen und hemmen dabei das Brechzentrum im Gehirn. Seit Jahrzehnten bestätigen Studien, dass Ingwer Übelkeit effektiv mildert – nicht nur beim Reisen, sondern besonders auch während der Schwangerschaft.

- Bereits 1–2 Teelöffel Ingwersaft pro Tag können die Symptome spürbar reduzieren.
- Der Effekt setzt oft schon nach wenigen Anwendungen ein.
Anwendung: So können Sie Ingwersaft sicher nutzen
Doch wie genau integriert man Ingwer in einen ohnehin sensiblen Schwangerschaftsalltag? Es gibt mehrere Wege – wichtig ist aber, es nicht zu übertreiben. Ich empfehle:
- Frischen Ingwersaft selbst pressen: Ein kleiner Daumen großes Stück schälen, reiben und durch ein Tuch auspressen. 1–2 Teelöffel pro Tag mit lauwarmem Wasser oder Tee verdünnen.
- Fertigprodukte checken: Hochwertigen, puren Ingwersaft in der Drogerie (am besten Bio-Qualität) kaufen, aber Achtung auf Zusatzstoffe!
- Nie nüchtern trinken: Immer nach einer Kleinigkeit essen, um den Magen nicht zu reizen.
Erfahrungsgemäß vertragen die meisten Schwangeren Ingwersaft gut, solange sie auf die Dosis achten. Sprechen Sie im Zweifel vorab mit Ihrer Frauenärztin.

Was Studien sagen: Mehr als ein Hausmittel
Eine der größten Metaanalysen aus dem Jahr 2022 zeigt ganz klar: Schwangere, die zwei Wochen lang täglich 1.000 Milligramm Ingwer (entspricht ca. 1–2 Teelöffeln Saft) zu sich nahmen, berichteten von deutlich weniger Übelkeit und seltenerem Erbrechen. Nebenwirkungen waren selten – meistens waren es nur leichter Sodbrennen oder Mundtrockenheit.
Wichtig: Wer unter Blutgerinnungsstörungen leidet oder blutverdünnende Medikamente nimmt, sollte auf Ingwersaft jedoch besser verzichten. Im Zweifel immer mit Arzt oder Hebamme sprechen!
Alternativen und Tipps für den Alltag
- Ingwertee: Schmeckt milder als purer Saft und lässt sich mit Honig (keine Sorge, der ist in Deutschland unbedenklich!) aufpeppen.
- Ingwerwasser mit Minze: Kühlt, beruhigt und versorgt mit Flüssigkeit.
- Kleine Snacks statt großer Mahlzeiten: Leicht verdauliche Speisen und häufigere kleine Portionen entlasten den Magen zusätzlich.
Fazit: Weniger Übelkeit, entspanntere Schwangerschaft
Für mich ist Ingwersaft längst ein unterschätzter Alltagshelfer in der Schwangerschaft geworden. Natürlich ersetzt er keine medizinische Beratung, aber in den meisten Fällen bringt er schnelle und sanfte Linderung – ohne Chemie und mit dem guten Gefühl, sich etwas Natürliches zu gönnen.
Haben Sie Ingwersaft schon ausprobiert oder andere Geheimtipps gegen Schwangerschaftsübelkeit? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren – Ihr Trick könnte genau das sein, was anderen hilft!



