In Paris sollte eine extrem seltene Rechenmaschine versteigert werden. Das Auktionshaus Christie’s bezeichnete dieses Gerät als das „bedeutendste wissenschaftliche Instrument“, das jemals angeboten wurde. Doch kurz vor der Auktion wurde diese abgesagt.
Das Pariser Auktionshaus hat die Versteigerung der „Pascaline“, einer Rechenmaschine aus dem 17. Jahrhundert, zunächst ausgesetzt. Christie’s gab an, dass man auf eine endgültige Entscheidung der Justiz warten möchte. Am Tag zuvor hatte das zuständige Verwaltungsgericht die Ausfuhr der 1642 von dem französischen Mathematiker Blaise Pascal gebauten Maschine vorübergehend untersagt.
Einige Wissenschaftler hatten in einem Eilverfahren die Justiz eingeschaltet, um den möglicherweise geplanten Verkauf der „Pascaline“ ins Ausland zu verhindern. Die mechanische Rechenmaschine besteht aus einer mit Metall beschlagenen Holzkiste, auf der mithilfe kleiner Wählscheiben Rechenoperationen durchgeführt werden können. Im Inneren der Maschine befindet sich eine komplexe Metallstruktur. Christie’s hatte den Wert der Rechenmaschine auf zwei bis drei Millionen Euro geschätzt.
Die Wissenschaftler fordern, die historische Rechenmaschine als nationales Kulturgut einzustufen, um damit eine Ausfuhr zu verhindern. Sie verweisen auf den „einzigartigen Wert“ der Maschine, die zuvor in Ausstellungen in New York und Hongkong gezeigt wurde.
Laut Christie’s handelt es sich um „das bedeutendste wissenschaftliche Instrument, das jemals zur Versteigerung angeboten wurde“. Die Pascaline repräsentiert den „ersten Versuch in der Geschichte, die Arbeit einer Maschine anstelle der menschlichen Intelligenz zu nutzen“.
Blaise Pascal war erst 19 Jahre alt, als er die Rechenmaschine entwickelte, um seinem Vater, der als Steuerberater tätig war, bei der Buchhaltung zu helfen. Weltweit sind nur neun Exemplare der „Pascaline“ erhalten geblieben, die sich alle in Museen in Europa befinden, unter anderem in Dresden und Bonn. Das zur Auktion angebotene Exemplar gilt als das einzige, das sich derzeit im Privatbesitz befindet.









