Das Trinken von ausreichend Wasser wird als essenziell für die Gesundheit angesehen und könnte sogar einen Schutz vor Übergewicht bieten. Eine Studie, die sich mit dem Stoffwechsel von schlafenden Tieren beschäftigt, hat interessante Mechanismen entdeckt, die auch für den Menschen von Bedeutung sein könnten.
Wasserverbrauch und Gesundheit
Laut allgemeiner Empfehlung sollte ein Erwachsener täglich etwa zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Dennoch wird der Wasserhaushalt häufig vernachlässigt, was laut Wissenschaftlern ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, die bislang nicht vollständig erkannt wurden.
Forschungsergebnisse über Wasseraufnahme und Fettstoffwechsel
Ein Team unter der Leitung des amerikanischen Mediziners Richard J. Johnson hat herausgefunden, dass die Menge an aufgenommenem Wasser und der Fettstoffwechsel in direkter Beziehung zueinander stehen. Sie stellten fest, dass Menschen mit Übergewicht oft nicht genug Wasser trinken, was das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes erhöht. Ein Mangel an Wasser kann die Fettspeicherung anregen, was darauf hindeutet, dass ausreichende Wasseraufnahme möglicherweise eine vorbeugende Maßnahme gegen Fettleibigkeit darstellt.
Studie zu Winterschlaf haltenden Tieren
In der im „Journal of Internal Medicine“ veröffentlichten internationalen One-Health-Studie wurde dieser biologische Mechanismus durch die Beobachtung von Tieren wie Bären und Igeln entschlüsselt, die Winterschlaf halten. Hierbei spielt das Hormon Vasopressin eine zentrale Rolle, da es reguliert, wie viel Wasser der Körper speichert und zugleich den Stoffwechsel beeinflusst.
Mechanismus des Wasserhaushalts bei Tieren
Im Herbst, während die Tiere Fettreserven aufbauen, erhöht sich ihr Wasserbedarf. Das Wasser, Glykogen und Fett werden im Körper gespeichert. Wenn das Tier in den Winterschlaf übergeht, nutzt es die gespeicherten Fettreserven, um den Körper mit „metabolischem Wasser“ zu versorgen, welches während des Schlafs benötigt wird.
Johanna Painer-Gigler, eine Mitautorin der Studie vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie in Wien, erklärt, dass die Produktion von Wasser aus Fett möglicherweise nicht ausreicht, um den Bedarf während des Winterschlafs zu decken. Dies führt zu einer respiratorischen Azidose, die das Tier zwingt, aufzuwachen und auf einen Kohlenhydratstoffwechsel umzuschalten. Dadurch kann es schnell Wasser aus Glykogen gewinnen und anschließend wieder in den Winterschlaf zurückkehren.
Übertragbarkeit auf den Menschen
Das Forschungsteam stellt fest, dass dieser Mechanismus auch beim Menschen aktiv sein könnte. Ein unzureichender Wasserhaushalt könnte den Körper dazu bringen, Fett zu speichern, um sich auf eine bevorstehende Wasserknappheit vorzubereiten. Menschen mit Adipositas weisen oft erhöhte Vasopressin-Werte sowie Anzeichen von Dehydrierung auf. Eingelagertes Fett könnte daher ein Indikator dafür sein, dass der Körper Wasser speichern möchte.
Einfluss von Fruktose und Salz
Darüber hinaus beleuchtet die Studie den Einfluss von Fruktose, die in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln und Getränken enthalten ist. Fruktose fördert die Ausschüttung von Vasopressin und verstärkt somit den Kreislauf von Durst, Wassermangel und Fettansammlung. Die Co-Autorin Szilvia Kalgeropoulu weist darauf hin, dass Salz diesen Prozess zusätzlich verstärkt.









