Forschende haben ein neues mathematisches Modell entwickelt, das die Möglichkeit von Zeitreisen ohne das Auftreten logischer Widersprüche theoretisch untermauert. An dieser Studie haben die Wissenschaftler Germain Tobar und Fabio Costa von der Universität Queensland mitgewirkt und ihre Ergebnisse in einem renommierten Fachjournal veröffentlicht, das sich mit klassischer und quantenmechanischer Gravitation beschäftigt.
Die Grundlagen des Modells
Das Forschungspapier mit dem Titel „Umkehrbare Dynamik mit geschlossenen zeitartigen Kurven und Freiheit der Wahl“ stützt sich auf die zunächst von Albert Einstein formulierte Idee geschlossener zeitartiger Kurven. Die beiden Physiker haben eine mathematische Lösung gefunden, die es ermöglicht, den zentralen Paradoxien der Zeitreise-Theorie zu entkommen.
Die Ergebnisse von Tobar und Costa zeigen, dass geschlossene zeitartige Kurven in Zusammenhang mit Determinismus und lokalem freien Willen betrachtet werden können. Diese Annahme gilt unter der Voraussetzung, dass die kausalen Zusammenhänge bei mindestens zwei Elementen der Geschichte, die auf der Kurve basieren, gewahrt bleiben. Für andere Ereignisse hingegen gilt das Prinzip des lokalen freien Willens.
In einem hypothetischen Beispiel veranschaulichte Costa, wie man versuchen könnte, die Infektion des ersten COVID-19-Patienten zu verhindern. Tobar ergänzte: Selbst wenn eine Person aus der Zukunft versucht, das Infektionsgeschehen zu stoppen, könnte diese Person selbst zur Quelle des Virus werden oder es könnte eine andere Person übernehmen.
Das mathematische Modell belegt, dass entscheidende Ereignisse unabhängig von den unternommenen Maßnahmen eintreten werden; die Realität wird sich automatisch anpassen, um logische Widersprüche zu vermeiden.
Theoretische Sicherheitsaspekte von Zeitreisen
Die Erkenntnisse dieses Modells stehen im Einklang mit relevanten quantenmechanischen Forschungen, die in Los Alamos durchgeführt wurden, sowie mit mathematischen Modellen des zufälligen Wanderns in verschiedenen Dimensionen. Die Resultate deuten darauf hin, dass Zeitreisen theoretisch sicher sind, was die Integrität des raum-zeitlichen Kontinuums betrifft.
Die Entwicklungen in dieser Forschungsrichtung werfen interessante Fragen auf und könnten möglicherweise in der Zukunft neue Perspektiven auf das Verständnis von Zeit und Raum eröffnen. Sie bieten einen faszinierenden Blick auf die Regeln der Physik und wie wir sie neu interpretieren könnten. Solche Studien unterstreichen das Potenzial der modernen Physik, über traditionelle Grenzen hinaus zu denken und innovative Lösungen zu finden, selbst für die kompliziertesten theoretischen Herausforderungen.
Insgesamt könnte die Arbeit von Tobar und Costa nicht nur zu einem tieferen Verständnis der Zeitreise-Theorien beitragen, sondern auch weitreichende Implikationen für die Philosophie der Wissenschaft und das Verständnis von Kausalität und Freiheit haben. Diese Überlegungen sind besonders relevant in einer Zeit, in der sich das Wissenschaftsverständnis rasant weiterentwickelt.
