Stellen Sie sich vor: Sie wachen morgens auf, der Terminkalender voll, die To-do-Liste länger als Ihr Arbeitsweg – und trotzdem fühlen Sie sich schon um acht Uhr erschöpft. Klingt bekannt? Tatsächlich zeigt eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse, dass jede dritte berufstätige Person in Deutschland Symptome von Erschöpfung und Überlastung hat. Trotzdem bleibt Burnout für viele ein Tabuthema.
Ich habe Burnout nicht nur in meiner Arbeit als Redakteur, sondern auch im Freundeskreis erlebt. Es geht hier um mehr als „Stress” – das ist eine echte Gefahr, die immer mehr Menschen betrifft. Aber es gibt Wege, das eigene Gleichgewicht zu finden, ohne das ganze Leben umzukrempeln oder einen Guru zu engagieren. Genau darum geht es in diesem Artikel.
Was ist Burnout überhaupt – und wie erkenne ich es rechtzeitig?
Burnout ist mehr als nur müde oder genervt zu sein. Typisch sind dauerhafte Erschöpfung, Zynismus (“Alles egal, es ändert sich ja eh nichts”) und der Eindruck, nicht mehr effektiv zu arbeiten. Viele denken, Burnout kommt von zu viel Arbeit. Tatsächlich sind oft fehlende Erholungspausen, ständiger Leistungsdruck und unklare Erwartungen die Auslöser.
- Dauerhafte Müdigkeit, auch nach dem Wochenende
- Probleme beim Abschalten, Schlafstörungen
- Zunehmende Lustlosigkeit – sowohl bei der Arbeit als auch privat

5 praktische Wege, um Burnout vorzubeugen
1. Setzen Sie auf digitale Entgiftung
Nach Feierabend noch schnell die Mails checken? Genau das ist der Einstieg ins Problem. Studien zeigen: Ohne richtige Offline-Zeiten fühlen wir uns schneller ausgelaugt. Schalten Sie Handy und Laptop ab 19 Uhr bewusst aus – und schreiben Sie das auch in Ihren Kalender.
2. Feste Erholungszeiten blocken
Ob halbstündige Spaziergänge in der Mittagspause oder feste „Me-Time“ am Abend – Pausen müssen in unseren Alltag eingeplant werden, wie Meetings. Wer immer nur aufschiebt, verliert. Tipp aus eigener Erfahrung: Buchen Sie Sport oder ein Treffen mit Freunden genauso verbindlich wie ein Kundengespräch.

3. Lernen Sie, Nein zu sagen
„Könntest du das noch übernehmen?“ – Kommt Ihnen bekannt vor? Das Wort „Nein“ fühlt sich erst seltsam an, aber es schützt vor Überlastung. Ein klarer Satz wie „Heute passt es leider nicht, ich habe schon viel auf dem Tisch“ reicht. Ihre mentale Gesundheit wird es Ihnen langfristig danken.
4. Differenzieren Sie zwischen wichtig und dringend
Nicht alles muss heute erledigt werden. Priorisieren Sie Aufgaben – das berühmte Eisenhower-Prinzip kann helfen. Zwei Listen, jeden Morgen neu: Was ist wirklich wichtig? Was ist nur dringend, aber nicht entscheidend für Ihr Ziel? So verschaffen Sie sich Luft.
5. Suchen Sie sich Verbündete
Burnout-Prävention ist kein Solo-Projekt. Reden Sie offen mit Kolleginnen, Familie oder auch einem Coach über Ihre Belastung. In vielen Unternehmen gibt es mittlerweile anonyme Beratungsstellen – nutzen Sie diese ruhig, selbst wenn das Problem „noch nicht so schlimm“ erscheint.
Work-Life-Balance im deutschen Alltag: Mythos oder machbare Realität?
Work-Life-Balance – das klingt nach leeren Phrasen. Ehrlich: Es ist kein Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess. Manche Wochen laufen bestens, andere laufen völlig aus dem Ruder. Aber wer die kleinen Schritte beibehält – bewusste Pausen, Grenzen ziehen, Austausch suchen – bleibt eher im Gleichgewicht.
Ein Tipp, der in meiner Redaktion tatsächlich funktioniert: Einmal pro Woche tauschen wir uns im Team kurz dazu aus, wie es jedem geht. Das schafft nicht nur Transparenz, sondern zeigt auch: Niemand ist mit seinen Herausforderungen allein.
Fazit: Kleine Veränderungen, große Wirkung
Burnout ist real – aber Sie sind ihm nicht ausgeliefert. Versuchen Sie, mindestens einen Tipp auszuprobieren und beobachten Sie, wie sich Ihr Alltag verändert. Teilen Sie Ihre eigenen Erfahrungen gerne in den Kommentaren – vielleicht inspiriert Ihr Ansatz auch andere!

