Die Crew der chinesischen Weltraummission „Shenzhou 20“, die nach einem halben Jahr im All zur Erde zurückkehren sollte, sitzt derzeit in der Raumkapsel fest. Berichten zufolge kam es kurz vor der geplanten Rückkehr zu einer Kollision mit einem Objekt im Weltraum. Eine Analyse der Situation ist im Gange, um die Risiken abzuwägen.
Wie die staatliche Raumfahrtbehörde in Peking mitteilte, wurde die für heute vorgesehene Rückkehr der drei Astronauten von der Raumstation „Tiangong“ aufgrund des Verdachts eines Zusammenpralls mit Weltraumschrott verschoben. Dies habe dazu geführt, dass die Außenhülle der Rückkehrkapsel möglicherweise beschädigt wurde.
Die derzeitige Situation erfordere eine sorgfältige Bewertung, um die Sicherheit der Astronauten zu gewährleisten. Der Weltraumschrott stellt schon seit geraumer Zeit ein ernstes Problem im All dar. Darunter fallen alle nicht mehr verwendeten Materialien, wie etwa defekte Satelliten oder Trümmer, die aus Kollisionen oder Explosionen resultieren. Diese Objekte können sehr klein sein, aber auch Größen von mehreren Metern erreichen.
Weltraummüll umkreist die Erde in erdnahen Bahnen. Laut Schätzungen der Europäischen Weltraumorganisation ESA befinden sich mehr als eine Million Stücke Müll, die größer als ein Zentimeter sind, in der Erdumlaufbahn. Diese Objekte können Geschwindigkeiten von bis zu 27.000 Kilometern pro Stunde erreichen. Der genaue Ursprung des Objekts, das die „Shenzhou“ getroffen hat, ist derzeit jedoch unklar.
Ungewisse Rückkehr der Astronauten
Die Rückkehr der „Shenzhou 20“-Crew, zu der die Astronauten Chen Dong, Chen Zhongrui und Wang Jie gehören, war für heute in der Wüste Gobi im nordwestlichen China geplant. Während ihrer sechsmonatigen Mission führten die Astronauten unter anderem wissenschaftliche Experimente durch und verbesserten die Schutzmechanismen der Raumstation gegen Weltraumschrott.
Vor der „Shenzhou 20“-Mission hatte China drei neue Astronauten ins All geschickt, um die Übergabe der Raumstation zu vollziehen. Diese neue „Shenzhou 21“-Besatzung wird ebenfalls dafür verantwortlich sein, die Station zu warten, wissenschaftliche Experimente durchzuführen und Weltraumspaziergänge zu absolvieren.
Die „Tiangong“-Station, die sich in einer Höhe von etwa 400 Kilometern über der Erde befindet, gilt seit 2021 als Aushängeschild der chinesischen Raumfahrt. Zu den neuen Astronauten gehören Zhang Lu, der bereits vor zwei Jahren mit der „Shenzhou 15“ im All war, sowie die Weltraum-Debütanten Wu Fei und Zhang Hongzhang.
Die Mission ist ein Teil von Chinas langfristigen Plänen, die auch eine bemannte Mondlandung bis 2030 umfassen.









