Der Hauptgrund für Stress bei Deutschen und wie man ihn bekämpfen kann

Stress ist ein weit verbreitetes Phänomen in Deutschland, das viele Menschen betrifft. Eine aktuelle Umfrage der Techniker Krankenkasse legt offen, dass fast jeder dritte Erwachsene (31 Prozent) häufig unter Stress leidet. Nur ein geringer Anteil von acht Prozent gibt an, gänzlich stressfrei zu sein. Diese Ergebnisse zeigen, dass Stress ein relevantes Thema in der heutigen Gesellschaft ist.

Die Wahrnehmung von Stress in der heutigen Zeit

Die Umfrage, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Forsa, hat 1407 Erwachsene ab 18 Jahren befragt. Die meisten Teilnehmer sind der Meinung, dass das Leben heutzutage um einiges stressiger ist als vor 15 oder 20 Jahren. Rund 57 Prozent haben den Eindruck, dass die Belastungen zugenommen haben, während 40 Prozent glauben, dass Stress heutzutage einfach offener thematisiert wird. Besonders Menschen im Alter von 40 bis 59 Jahren empfinden mehr Stress als ihre jüngeren Kollegen (63 Prozent im Vergleich zu 53 Prozent).

Ein Vergleich mit früheren Studien zeigt, dass der Stresslevel in der Bevölkerung kontinuierlich gewachsen ist. Während 2013 nur 57 Prozent der Befragten angaben, manchmal oder häufig gestresst zu sein, waren es 2021 bereits 64 Prozent, und aktuell sind es sogar 66 Prozent. Dabei zeigen sich deutlich höhere Werte bei Frauen (71 Prozent) im Vergleich zu Männern (60 Prozent).

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Ursachen für Stress und deren Auswirkungen

Der Geschäftsführer der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, erklärt: „Stress gehört bis zu einem gewissen Maß zum Leben dazu. Chronischer Stress kann jedoch gesundheitliche Risiken mit sich bringen, inklusive Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Problemen.“

Die Umfrage hat außerdem ans Licht gebracht, was die Hauptursachen für Stress in der Gesellschaft sind. Die häufigste genannte Quelle sind hohe Selbstansprüche, genannt von 61 Prozent der Befragten. An zweiter Stelle stehen Herausforderungen im Beruf oder Studium (58 Prozent), gefolgt von gesellschaftlichen und politischen Stressfaktoren (53 Prozent) und der Überlastung durch Freizeitverpflichtungen (43 Prozent). Dabei waren Mehrfachnennungen erlaubt.

Strategien zur Stressbewältigung

Psychologin Judith Mangelsdorf, Professorin für Positive Psychologie, unterstreicht die Wichtigkeit des Umgangs mit Stress. „Wir sind nicht dafür gemacht, uns ständig mit globalen Krisen auseinanderzusetzen“, sagt sie. Es ist unerlässlich, bewusste Pausen von Nachrichten und Informationen einzulegen, um nicht überwältigt zu werden. Mangelsdorf empfiehlt digitale Detox-Zeiten und Erholungsmethoden, bei denen man auch die Seele baumeln lassen kann.

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Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Stressbewältigung ist der Aufbau von Resilienz. Das kann durch soziale Interaktionen, Bewegung oder Zeit im Freien geschehen. Tatsächlich verbringt die Mehrheit der Befragten (83 Prozent) Zeit in der Natur oder geht spazieren, um Stress abzubauen.

Um Stress zu vermindern, haben auch Freizeitaktivitäten hohe Priorität: 78 Prozent der Menschen widmen sich ihrem Hobby oder treffen sich mit Familie und Freunden. Musik hören oder selbst musizieren hilft 73 Prozent, während 67 Prozent Kochen oderessen gehen, um zu entspannen. Besonders auffällig ist, dass Männer vermehrt ein Bier oder ein Glas Wein konsumieren (36 Prozent), während Frauen häufiger zu Yoga oder autogenem Training greifen (28 Prozent).

Ein wertvoller Tipp von Psychologin Mangelsdorf ist, positive Erlebnisse bewusst in den Alltag zu integrieren. Sie betont, dass einfache Freuden, wie ein angenehmes Gespräch oder der Genuss eines Kaffees in der Sonne, positiv zur eigenen Stimmung beitragen können.

Angesichts dieser Erkenntnisse wird deutlich, dass Stress ein vielschichtiges Problem ist, aber mit wirksamen Strategien angegangen werden kann. Es ist wichtig, nicht nur die Ursachen zu erkennen, sondern auch aktiv an der eigenen Stressbewältigung zu arbeiten.

Philip Wienberg
Philip Wienberg

Co-founded Germany's first alcohol-free craft beer brand in 2018. Now a freelance Copywriter & Creative Director with 15+ years in top German ad agencies. Led teams of 30+ creatives, winning 100+ awards together - some even for real work, not just the award circuit.

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