Die Bedeutung von Arbeit und Leben: Eine persönliche Reise

Die Vereinbarkeit von Arbeitsaufgaben und Studienverpflichtungen stellte für mich eine große Herausforderung dar. Dennoch war ich überzeugt, dass dies notwendig sei, um in meiner Karriere voranzukommen.

Die Mutter eines Freundes bemerkte mein stressiges Leben und riet mir, zu arbeiten, um zu leben, anstatt zu leben, um zu arbeiten. Ihr einfacher Rat gab mir über die Jahre die Kraft, meinen Job zu wechseln und darüber nachzudenken, wie ich mein Leben gestalten wollte.

Während meiner College-Zeit brannte ich die Kerze an beiden Enden: Ich versuchte, Teilzeitarbeit und Vollzeitstudium zu kombinieren. Schlaf und Nahrung kamen oft zu kurz, und ich fühlte mich ständig beschäftigt, während ich zu wenig Zeit mit Freunden und Familie verbrachte. Dennoch fand ich Zeit für meinen langjährigen Freund, mit dem ich seit der Highschool zusammen war.

Im Laufe der Jahre verbrachte ich viel Zeit mit seiner Familie, wobei ich besonders seine Mutter bewunderte. Sie schien zahlreiche Aufgaben mühelos zu bewältigen, ohne jemals erschöpft zu sein. Bei einem Besuch erzählte sie mir, dass sie gemerkt habe, wie überlastet ich war. Ich wies meine Gefühle zurück und erklärte meinen vollen Zeitplan: „Ich weiß, dass ich hart arbeiten muss, um meine beruflichen Ziele zu erreichen.“

Mit einem sanften Lächeln entgegnete sie: „Sie müssen arbeiten, um zu leben, nicht leben, um zu arbeiten.“ Diese einfache Weisheit hatte einen tiefen Einfluss auf meine Denkweise.

Eine neue Perspektive auf die Arbeit

Von diesem Moment an änderte sich mein Verhältnis zur Arbeit. Ich begann, sie als Mittel zu sehen, um mein Leben zu finanzieren. Dies hatte nicht nur Einfluss auf meine beruflichen Entscheidungen, sondern auch auf meine Sichtweise auf die Zeit.

Ich wurde mir der wertvollen Momente bewusst, die ich vernachlässigte. Die langsamen Sonntage, an denen ich einfach nur mit einer Tasse Kaffee saß und die Zeit verstreichen ließ, fehlten mir ebenso wie die langen Läufe mit meinem Hund oder die geselligen Zusammenkünfte mit Freunden. Diese Aktivitäten waren für mich entscheidend, um ein erfülltes Leben zu führen.

Während ich erkannte, dass eine Karriere nichts wert war, wenn ich nicht die kleinen Freuden des Lebens genießen konnte, traf ich Entscheidungen, die meine Lebensqualität verbessern sollten. Ich wollte so oft wie möglich zu Hause bei meiner Familie und meinen Haustieren sein. Daher betrachtete ich meine Arbeit nun als Teil meines Lebens und nicht als dessen Mittelpunkt.

Mit dieser neuen Einsicht kündigte ich einen Teilzeitjob, den ich zutiefst verhasst hatte, und bat um eine Gehaltserhöhung in meinem anderen Teilzeitjob. Zudem begann ich, als Reinigungskraft und Haustierbetreuer zu arbeiten.

„Arbeiten, um zu leben“: Ein langfristiger Ansatz

Diese Veränderungen ermöglichten es mir, in den folgenden zehn Jahren wie ein eigener Chef zu arbeiten, was mir sehr zusagte. Das Motto „arbeiten, um zu leben“ wurde mein Leitprinzip.

Ich interessierte mich nur noch für Jobs, die mir Freude bereiteten. Schließlich unterbrach ich mein Studium, um in Restaurants zu arbeiten und praktische Kochfähigkeiten zu erlernen. Diese Energie und Begeisterung halfen mir, motiviert zu bleiben.

Als ich jedoch mein Kind bekam, erforderte es einen anderen Zeitplan, einen, der es mir ermöglichte, so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Mit dem Motto „arbeiten, um zu leben“ nahm ich wieder das Studium auf, um Lehrerin zu werden. Der Gedanke, denselben Stundenplan wie mein Sohn zu haben, gefiel mir sehr.

Nach sechs Jahren stellte ich jedoch fest, dass der Lehrerberuf mir all meine Energie raubte. Nach einem langen Arbeitstag war ich zu erschöpft, um mich um andere Dinge zu kümmern. Somit wechselte ich wieder in eine Tätigkeit, die es mir ermöglichte, von zu Hause aus zu arbeiten und ein besseres Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben zu finden.

Der Wert eines ausgewogenen Lebens

Im Verlauf vieler Jahre mit verschiedenen Jobs stand für mich nicht die Arbeit im Vordergrund, sondern die Freiheit, sie zu wechseln, wenn sie nicht mehr zu meinem Lebensstil passten. Der wertvolle Rat, den mir die Mutter meines Freundes vor so langer Zeit gegeben hatte, hat mir letztendlich zu einem erfüllten Leben verholfen.

Rückblickend auf mein Leben nach dem College erkenne ich viele angenehme Abende zuhause, die Zeit mit geliebten Menschen und unbezahlbare Erfahrungen. Diese Momente habe ich als den wahren Reichtum meines Lebens schätzen gelernt.

Den Originalartikel finden Sie auf Business Insider US.

Philip Wienberg
Philip Wienberg

Co-founded Germany's first alcohol-free craft beer brand in 2018. Now a freelance Copywriter & Creative Director with 15+ years in top German ad agencies. Led teams of 30+ creatives, winning 100+ awards together - some even for real work, not just the award circuit.

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