Im Advent verwandeln die Geminiden die Nacht in ein spektakuläres Schauspiel aus Sternschnuppen, das sogar den Sommerstrom der Perseiden übertrifft. Besonders forschungsfreundlich für interessierte Beobachter stellt sich die Zeitspanne zwischen dem 7. und 17. Dezember dar, in der die Geminiden aktiv sind, wie die Stiftung Planetarium Berlin informiert.
Der Höhepunkt des Spektakels wird von Carolin Liefke, der stellvertretenden Leiterin des Hauses der Astronomie in Heidelberg, für die frühen Morgenstunden des 14. Dezember prognostiziert. Da es bereits hell ist, wird die beste Nacht zur Beobachtung am 13. auf den 14. Dezember sein, sodass die Sternschnuppen ohne schulische oder berufliche Verpflichtungen genossen werden können. „Der Mond ist nur noch abnehmend und geht in dieser Nacht erst gegen 2:30 Uhr auf, was die Sichtung kaum beeinträchtigt“, so Liefke.
Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde hebt jedoch hervor, dass es aufgrund des Mondlichts nicht unbedingt notwendig sei, einen besonders dunklen Standort aufzusuchen. Er empfiehlt jedoch, den Lichtschein der Städte zu meiden, um die Sicht zu verbessern.
Wie man die Geminiden findet
Um die Geminiden zu beobachten, rät Liefke dazu, das Sternbild Zwillinge auszumachen, das in den Abendstunden am Osthimmel aufgeht. Zwar sind die Chancen, während der Nacht Sternschnuppen zu sehen, kontinuierlich gegeben, doch sind die besten Sichtungen während der späteren Nachtstunden zu erwarten. „Für diejenigen, die das Sternbild Zwillinge nicht kennen: Es befindet sich links oberhalb des Orion am Himmel“, erklärt sie.
Im Sternbild Zwillinge stechen die beiden Hauptsterne Castor und Pollux hervor, benannt nach einem Zwillingspaar der griechischen Mythologie. „Das Auffinden gestaltet sich in diesem Jahr besonders einfach, da der auffällig helle Planet Jupiter mittig zwischen Castor und Pollux steht“, erläutert Liefke. Pilz empfiehlt, die Nacht zum 14. Dezember besonders zu beobachten: „In der zweiten Nachthälfte wird die Sichtung am besten sein, wenn die Zwillinge hoch am Himmel stehen.“
Der scheinbare Ausstrahlungspunkt der Sternschnuppen liegt laut dem Haus der Astronomie knapp über Castor, dem oberen der beiden Zwillingssterne. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Geminiden nicht tatsächlich aus dem Sternbild Gemini stammen, sondern nur aufgrund des perspektivischen Effekts so erscheinen, ähnlich wie bei einer Autofahrt durch einen Schneeschauer.
Die Geminiden im Vergleich
Die Geminiden übertreffen ihre sommerlichen Pendants, die Perseiden, in Bezug auf die Intensität, wie die Stiftung Planetarium Berlin feststellt. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 35 Kilometern pro Sekunde sind sie jedoch im Vergleich zu anderen Sternschnuppenströmen relativ langsam.
Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Sternschnuppenströmen ist ihre Quelle ein Asteroid namens Phaethon, nicht ein Komet. Da seine Bahn seit einigen Jahren näher an die Erde heranrückt, könnten tendenziell auch mehr Sternschnuppen sichtbar sein, so das Haus der Astronomie. Bei optimalen Bedingungen und dunklem Himmel sind bis zu 50 Sichtungen pro Stunde möglich.









