Die inspirierende Geschichte von Carol Klenfner und ihrem Weg im Tischtennis

Carol Klenfner schreibt dem Tischtennis zu, dass ihr Geist auch in ihren 80ern lebendig und aktiv bleibt. Ihr Einstieg in den Sport erfolgte erst in ihren späten 60ern, nachdem sie eine Dokumentation über Seniorenathleten gesehen hatte.

Die tägliche Trainingsroutine von Klenfner und ihr Wettbewerbsgeist verdeutlichen eindrucksvoll die Vorteile eines aktiven Alterns. Bereits in ihrer Kindheit hatte sie gelegentlich Tischtennis gespielt, doch erst mit 69 Jahren nahm sie ernsthaft an Wettkämpfen teil. Nach wenigen Monaten intensivem Training bemerkte sie signifikante Veränderungen in ihren Fähigkeiten.

„Ich erinnere mich gut: Als ich wieder mit Tischtennis anfing“, sagte sie gegenüber BUSINESS INSIDER im April, „fiel mir auf, dass meine Reflexe schneller waren als zuvor.“ Heute, nach über einem Jahrzehnt auf nationalem Trainings- und Wettkampfniveau und mehr als 50 gewonnenen Medaillen, führt sie ihre geistige Wachsamkeit mit fast 80 Jahren vor allem auf den Einfluss des Sports zurück.

BUSINESS INSIDER begleitete Klenfner während ihrer Vorbereitung auf die National Senior Games 2025 in Des Moines, Iowa. Die Geschwindigkeit des Tischtennisspiels erfordert volle Konzentration – vom Spin des Balls über den Aufprall auf dem Schläger bis hin zum Winkel jedes einzelnen Rückschlags. Diese Fokussierung, die Hunderte Male am Tag praktiziert wird, hat ihren Körper und Geist geschärft, wie Klenfner erläutert.

„Wenn ich im Badezimmer bin und etwas aus dem Medizinschrank fällt, ist meine Hand bereits dort und fängt es auf, bevor mein Kopf überhaupt registriert, was passiert“, erzählt sie.

Wissenschaftliche Grundlagen der aktiven Lebensweise im Alter

Klenfners Erfahrungen stimmen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen überein, die die positiven Effekte regelmäßiger körperlicher Aktivität und Krafttraining auf das alternde Gehirn beleuchten. Das Training von Balance, Koordination und feinmotorischen Fähigkeiten stärkt neuronale Verbindungen und kann das Risiko kognitiver Einbußen sowie Gebrechlichkeit im Alter verringern.

Darüber hinaus beschreibt Klenfner, dass ihre spät entdeckte Leidenschaft für Tischtennis ihr ein neues Gefühl von Abenteuer und Lebensfreude geschenkt hat. „Das Wichtigste, das ich gelernt habe – und der Rat, den ich jedem geben würde, der im späteren Leben etwas Neues beginnen möchte –, ist: Es ist nie zu spät, etwas zu lernen“, sagt sie. „Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen.“

Den Einstieg in den Sport wagen

Bevor sie sich an den Tischtennistisch wagte, hatte Klenfner den Großteil ihres Lebens sportliche Aktivitäten gemieden. Während ihrer College-Zeit war sie in einen Autounfall verwickelt, bei dem ihr Hüftgelenk ausgerenkt wurde, was ihre sportlichen Möglichkeiten stark einschränkte.

„Das hat die Richtung meines Lebens bis heute verändert“, reflektiert sie über den Unfall. „Ich habe damals im Grunde aufgehört, Sport zu treiben.“ Doch in ihren späten 60ern sah sie die Dokumentation „Ping Pong“, die eine Gruppe Senioren begleitet, die zur World Masters Championship reisen.

„Ich habe diese Dokumentation gesehen und gedacht: ,Tennis kann ich wegen meines Rückens und Ischias nicht mehr spielen, aber Tischtennis sollte ich tatsächlich können.‘“ Heute, mit 80 Jahren, spielt sie mehrmals pro Woche Tischtennis und hält sich intensiv fit.

Sie hat an zahlreichen Wettkämpfen teilgenommen, darunter den Empire State Senior Games und den National Senior Games. Bei den National Senior Games 2023 in Pittsburgh gewann sie Gold im Einzel der Frauen. 2025 wurde sie bei den Spielen in Iowa Fünfte – für sie eine Enttäuschung, die jedoch keinen Grund für einen Rückzug darstellt. „Gewinnen ist schöner, aber ich liebe das Spiel, und das Spielen ist das Ziel“, erklärt sie.

Fit bleiben auf Wettkampfniveau in den 80ern

Klenfner betont, dass sie jeden Tag trainiert – sowohl morgens als auch abends. In ihrem kleinen Studioapartment in Manhattan ist der Platz begrenzt, doch sie zeigt sich erfinderisch. Jeden Morgen macht sie etwa 60 Kniebeugen, darunter auch einbeinige Varianten, während ihr Haferbrei kocht.

Darauf folgen Dehnübungen, speziell für ihren Rücken und Ischias, sowie seitliche Planks zur Stärkung der schrägen Bauchmuskeln, die für die seitlichen Bewegungen beim Tischtennis entscheidend sind. Anschließend besucht sie entweder ein Tischtennisstudio zum Training mit Coaches oder ihre private Pilates-Trainerin, die sie zweimal pro Woche unterstützt.

Abends macht sie mehrere Durchgänge von Widerstandsübungen, für die sie ein Widerstandsband an ihrer Badezimmertür befestigt. Klenfner nennt drei Hauptgründe für ihr konsequentes tägliches Training: zum einen um für ihre Wettkämpfe stark zu bleiben, zum anderen um im Alltag aktiv zu sein, und schließlich zur Förderung ihrer mentalen Gesundheit. „Ich bin glücklich, wenn ich in Bewegung bin“, fasst sie zusammen.

„In vielerlei Hinsicht lebe ich gerade das beste Kapitel meines Lebens. Ich tue, was ich tun möchte – und zwar dann, wenn ich es möchte.“

Für weitere Informationen lesen Sie den Originalartikel auf Business Insider US.

Philip Wienberg
Philip Wienberg

Co-founded Germany's first alcohol-free craft beer brand in 2018. Now a freelance Copywriter & Creative Director with 15+ years in top German ad agencies. Led teams of 30+ creatives, winning 100+ awards together - some even for real work, not just the award circuit.

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