Das Institut Pasteur in Frankreich, eines der ersten Labore in Europa, das Tests auf Covid-19 entwickelte, hat kürzlich eine alarmierende Warnung veröffentlicht. Es befürchtet eine Mutation des Vogelgrippe-Virus, die möglicherweise eine noch schwerwiegendere Pandemie als die Covid-19-Pandemie zur Folge hätte.
„Eine Vogelgrippe-Pandemie könnte ernsthafte Folgen haben, möglicherweise sogar schlimmer als das, was wir mit Covid-19 erlebt haben“, erklärte Marie-Anne Rameix-Welti, die Leiterin des Zentrums für Atemwegsinfektionen, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters an einem Donnerstag.
Die Experten des Instituts befürchten, dass sich das Virus an Säugetiere und insbesondere an den Menschen anpassen und von Mensch zu Mensch übertragbar werden könnte. Marie-Anne Rameix-Welti weist darauf hin, dass Menschen zwar Antikörper gegen die saisonale Grippe besitzen, jedoch keine gegen das H5-Vogelgrippe-Virus, das sowohl Vögel als auch Säugetiere befällt. Im Gegensatz zu Covid-19, das vor allem Risikogruppen betrifft, können Grippeviren auch gesunde Menschen in Lebensgefahr bringen.
Dennoch betont Gregorio Torres, der Leiter der Wissenschaftsabteilung der Weltorganisation für Tiergesundheit, dass das Risiko einer Pandemie unter Menschen derzeit als gering eingeschätzt wird. Die Welt sei zudem besser vorbereitet als vor der Corona-Pandemie. Es gibt bereits Impfstoffkandidaten und Vorräte an antiviralen Medikamenten, die gegen das Vogelgrippe-Virus wirksam sein sollten, fügte Rameix-Welti hinzu.
In den letzten Jahren wurden aufgrund der hochpathogenen Vogelgrippe Hunderte Millionen Vögel gekeult. Menschliche Infektionen sind jedoch relativ selten und traten häufig bei engem Kontakt mit infizierten Tieren auf. In diesem Monat wurde im US-Bundesstaat Washington der erste bekannt gewordene Fall einer H5N5-Infektion bei einem Menschen registriert. Der betroffene Mann, der an Vorerkrankungen litt, verstarb in der vergangenen Woche.
Nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es zwischen 2003 und 2025 insgesamt fast 1000 Fälle von H5-Infektionen bei Menschen, wobei 48 Prozent dieser Fälle tödlich endeten.









