Wissenschaftler der Universität Peking in China haben herausgefunden, dass der innere Kern der Erde zeitweise aufgehört hat zu rotieren, bevor sich seine Richtung änderte. Diese bemerkenswerte Entdeckung wurde in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht und beleuchtet ungewöhnliche Phänomene im Inneren unseres Planeten.
Die Forscher berichten, dass diese Änderungen in der Rotation des Erdinneren in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten beobachtet wurden. Diese Erkenntnisse könnten dabei helfen, die Vorgänge im tiefen Inneren der Erde zu verstehen, die letztlich auch Auswirkungen auf die Oberfläche haben, wie in Berichten zitiert wurde.
Die Struktur des Erdinneren
Der innere Kern der Erde besteht aus zwei Hauptschichten: einem flüssigen äußeren Kern und einem festen inneren Kern. Der feste Abschnitt besteht vorwiegend aus Eisen und rotiert tatsächlich um seine eigene Achse.

Die Seismologen Yi Yang und Xiaodong Song, die an dieser aktuellen Forschung beteiligt sind, haben die seismischen Wellen der Erde beobachtet. Bei ihrer Analyse verglichen sie die Unterschiede in den Wellenformen und der Laufzeit von Erdbeben, die seit den 1960er Jahren durch die gleichen geologischen Strukturen registriert wurden.
Die untersuchten Erdbeben ereigneten sich zwischen 1995 und 2021. Vor dem Jahr 2009 war die Rotation des Erdkerns bemerkenswerterweise schneller als die des Erdmantels und der Erdoberfläche. Nach diesem Zeitpunkt verlangsamte sich die Rotation jedoch und stoppte um das Jahr 2009.

Zusammenhang zwischen Rotation und geophysikalischen Veränderungen
Das Forschungsteam glaubt, dass ihre Ergebnisse mit einer Umkehrung der Kernrotation über einen Zeitraum von etwa sieben Jahrzehnten in Verbindung stehen könnten, die in den frühen 1970er Jahren begann. Zusätzlich erklären die Wissenschaftler, dass Variationen in der Rotation des Erdkerns mit kleinen Änderungen in den geophysikalischen Beobachtungen an der Oberfläche zusammenhängen.
Beispiele hierfür sind Schwankungen in der Tageslänge oder Veränderungen im Magnetfeld. Die Ungleichmäßigkeit in der Rotation des Erdkerns hat somit Auswirkungen auf die Zeit, die die Erde benötigt, um sich um ihre Achse zu drehen. Diese Veränderungen sind auch für die Menschen an der Erdoberfläche spürbar, da sie die Länge des Tages beeinflussen.
Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die Fluktuationen in der Rotation des Erdkerns im Einklang mit mehreren periodischen Veränderungen stehen. Dies deutet auf Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Schichten der Erde hin.
Diese neuartigen Erkenntnisse über die Dynamik des Erdinneren bieten interessante Einblicke und erweitern unser Verständnis darüber, wie sich die Prozesse in den Tiefen unseres Planeten auf die Oberfläche auswirken können.









