Sie kennen das sicher: Die Klausur naht oder ein wichtiges Projekt steht bevor, und plötzlich stapeln sich die Bücher auf dem Schreibtisch. Viele greifen dann zur bewährten (aber ermüdenden) Strategie: Alles an einem oder zwei Tagen reinpauken. Doch wussten Sie, dass Sie sich damit selbst ein Bein stellen? Die Hirnforschung hat längst bewiesen: Kurze, regelmäßige Lerneinheiten – also Intervall-Lernen – schlagen den Lernmarathon um Längen.

Was ist Intervall-Lernen überhaupt?
Intervall-Lernen (oder auch Spaced Repetition) bedeutet, dass Sie Lernstoff in kurzen Einheiten über einen längeren Zeitraum verteilt aufnehmen, anstatt ihn in einer Mammutsitzung hinunterzuschlingen. Klingt banal? Ist aber ein echter Gamechanger für Ihr Gedächtnis – und Ihre Nerven.
Das passiert mit Ihrem Gehirn beim Marathon-Lernen
- Schnelle Überlastung: Stundenlanges Lernen stresst das Gehirn, die Konzentration sinkt rapide.
- Kurzzeitgedächtnis überfordert: Vieles bleibt nur oberflächlich hängen. Die berühmte „Blackout“-Gefahr am nächsten Tag steigt.
- Wenig nachhaltiger Lernerfolg: Nach ein paar Tagen ist der Stoff oft wie ausgelöscht.
Warum funktioniert Intervall-Lernen besser?
Als jemand, der selbst oft zu letzter Minute gelernt hat, kann ich Ihnen sagen: Mit Intervall-Lernen fühlt sich Lernen deutlich entspannter an – und der Effekt ist messbar besser. Zahlreiche Studien, etwa von der Universität Regensburg, zeigen: Das Gehirn kann neue Inhalte effektiver speichern, wenn Wiederholungen im richtigen Rhythmus stattfinden. Verantwortlich dafür ist der sogenannte „Spacing Effekt“: Wissen wird durch Pausen gefestigt und landet im Langzeitgedächtnis.
So setzen Sie Intervall-Lernen im Alltag um
- Kurz, aber regelmäßig: Lieber täglich 20–30 Minuten als einmal drei Stunden.
- Wiederholung einplanen: Nach 1 Tag, 1 Woche und 1 Monat noch mal auffrischen – so bleibt es hängen.
- Mix aus Medien: Notizen, Lernkarten, Podcasts – kombinieren Sie verschiedene Formate, um Ihr Gehirn herauszufordern.
- Erlebnis-Lernen: Versuchen Sie, das Gelernte aktiv anzuwenden – zum Beispiel in der Diskussion oder beim Erklären für andere.

Praktisches Beispiel: Vokabeln lernen mit Intervallen
Kein Spruch: Ich habe über die Jahre alle Vokabel-Apps getestet, die ich finden konnte. Die besten – z. B. Anki oder Phase 6 – setzen auf Intervall-Lernen. Statt die neuen Wörter 100 Mal in kurzer Zeit zu wiederholen, werden sie gezielt in immer längeren Abständen abgefragt. Die Folge: Ich erinnere mich an die meisten Begriffe noch Monate später.
Fazit: Weniger Stress, mehr Erfolg – probieren Sie’s aus!
Intervall-Lernen braucht etwas mehr Planung, fühlt sich aber nachhaltiger und weniger anstrengend an als der klassische Lernmarathon. Wer heute klüger lernt, spart sich morgen eine Menge Frust – und hat am Ende sogar noch Freizeit übrig. Testen Sie es doch direkt bei Ihrem nächsten Projekt oder bei der Weiterbildung! Haben Sie eigene Erfahrungen mit Intervall-Lernen gemacht? Schreiben Sie sie gerne in die Kommentare – Austausch lohnt sich!

